"Durch Europa fühle ich mich geborgen"
Was bedeutet Europa für Sie?
Durch Europa fühle ich mich geborgen. Diese Geborgenheit kommt durch den Wegfall der Grenzen. Nach 1945 war das Misstrauen untereinander ja so groß, dass ein freundschaftliches und vertrauenswürdiges Verhältnis kaum vorstellbar war. Durch das Öffnen der Grenzen wurde das Misstrauen abgebaut. Es ist ein tolles Gefühl vereint und in gegenseitigem Vertrauen zu leben.
Haben Sie Lieblingsorte in Europa?
Meine Lieblingsorte sind Berlin, Paris, Budapest und Stockholm. Verliebt bin ich aber in Andalusien, hier haben es mir besonders Córdoba und Sevilla angetan. Ein Teil meiner Familie lebt ja in Spanien.
Warum lohnt es sich Ihrer Meinung nach, sich für Europa zu engagieren?
Für jüngere Generationen, wie zum Beispiel meine Enkelkinder, steht Europa für Perspektiven, Offenheit, Vertrauen, gegenseitiges Verstehen, gegenseitige Achtung und Gemeinschaft. Bis dahin war es ein mühsamer Weg. Ohne Europa würde sich wieder Misstrauen aufbauen. Wir sollten daher alle gemeinsam daran arbeiten, dass wir die europäische Gemeinschaft nicht missen müssen.
Was wünschen Sie sich für Europa?
Dass die europäische Einigung vertieft wird und wir hilfsbereit sind. Bei meinem letzten Besuch in Spanien wurde ich immer wieder auf die Krise angesprochen. Einmal kam ich mit einem Taxifahrer ins Gespräch. Als ich ihm gesagt habe, dass ich aus Deutschland, aus dem Saarland, komme, da sagte er, dass ganz viele seiner Freunde jetzt Kontakt nach Deutschland aufgenommen hätten, um Arbeit zu finden. In Spanien sind derzeit ja viele junge Leute arbeitslos. Wir sollten lernen zu teilen, das ist ein Geben und Nehmen. Wenn es dem Nachbarn nicht so gut geht, dann sollten wir ihm helfen.


