Europas Ökonomie - ein Stimmungsbild
Bruce Stokes, der Direktor des Pew Global Economic Attitudes Programms, präsentierte die Ergebnisse der Studie, gefolgt von den Kommentaren dreier prominenter Mitglieder des Europäischen Parlaments: des Vorsitzenden des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, Elmar Brok (EVP), des Sprechers der deutschen Grünen, Reinhard Bütikofer, und Polens‘ Rafal Trzaskowski (EVP). Der Direktor des Büros Brüssel der Bertelsmann Stiftung, Thomas Fischer, moderierte die Diskussion.
"Die größte Erkenntnis ist, dass die Europäer den '57-Konsens darüber, dass die europäische Integration gut für die Wirtschaft ihrer Länder sei, nicht mehr abnehmen", sagte Stokes. Die Diskussion zeigte auf, dass die europäischen Einstellungen häufig im Widerspruch zu oft skizzierten nationalen Neigungen stehen. Deutsche, zum Beispiel, machen sich am wenigsten Gedanken über Inflation und sind die Einzigen unter den Befragten, von denen eine Mehrheit glaubt, dass die europäische Integration gut für die Wirtschaft ihres Landes sei.
Die Sitzung endete mit einem ernüchternden Hinweis zum öffentlichen Bewusstsein in den USA für die Krise der Eurozone. Stokes zitierte eine monatliche Pew-Beobachtung der amerikanischen Presseberichterstattung, wonach nur 4,5 Prozent der US-Berichterstattung auf die Krise einging. Er fragte, ob genug getan wurde, um den US-Kongress und die breitere US-Öffentlichkeit auf evtl. erforderliche drastischere Maßnahmen des US-Finanzministeriums vorzubereiten.
Über 90 Vertreter der Brüsseler Think-Tank- und Medienlandschaft besuchten die Veranstaltung. Die Ergebnisse des Berichts erhielten breite und prominente Aufmerksamkeit in vielen der größten europäischen und US-amerikanischen Zeitungen.


